Juni 30 2023

Lena installiert Medienecho: „Ich wurde einfach auf der Straße verprügelt“

Eigentlich sollte es ja ein Interview über den kommenden Kinofilm werden, welcher der Redakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOS) mit Lisa & Lena führen wollte. Ein Interview, wie aktuell viele und mit den immer gleichgeschalteten Fragen und Antworten, wie man es halt von den beiden schon lange kennt. Soweit so gut und normal!

Das Film-Thema wird aber eher nebensächlich, als der Reporter von den Beiden ganz exklusive News präsentiert bekommt, auf die er natürlich sofort einsteigen musste. Es war so exklusiv und aufregend, dass es dem Magazin am Ende sogar eine offizielle Pressemitteilung heute Morgen im renommierten überregionalen Presseportal wert war und damit medial offiziellen Charakter bekommt. Schließlich beziehen sich zahllose Journalisten und Redaktionen auf die im Portal bereitgestellten Presseinformationen für ihre Artikel … und diese Welle rollt nun auch heute morgen (wie gewünscht?!) an. Die Lokalzeitung gibt also offiziell folgende Aussagen raus:

Die Social-Media-Stars Lena und Lisa Mantler (21) erfahren nicht nur im Netz Hass, sondern haben auch schon offene Gewalt erlebt: „Ich wurde einfach auf der Straße verprügelt“, sagte Lena Mantler der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Ihre Zwillingsschwester Lisa ergänzte: „Wir wussten immer, dass unsere Präsenz so was provozieren kann. Es hacken ja auch Leute auf Social Media auf einem rum. Dass Lena das passiert ist, war trotzdem ein Schock – für uns beide.“

Das obligatorische nun folgende mediale Megastar-Image muss vorangestellt werden, damit die Redaktionen auch Bescheid wissen, wieso es für sie relevant sein könnte, überhaupt weiterzulesen.

Lisa und Lena sind Deutschlands erfolgreichste Influencerinnen; auf Instagram folgen ihnen über 19 Millionen Fans, auf TikTok sind es 13,5 Millionen.

Erfolgreichste! Das Narrativ kennen wir schon! Nur soviel, ihre Followerzahlen auf Instagram bestehen seit mehreren Jahren offensichtlich hauptsächlich aus Bots und auf TikTok haben sich seit Januar 2022 nicht mehr großartig verändert und sind eher zurückgegangen. Als wirklich „erfolgreichste Influencer“ würden wir das jetzt nicht bezeichnen. Na ja!

Zu verschärften Sicherheitsmaßnahmen habe der Angriff nicht geführt, teilten die Zwillinge mit. „Wir sind 21 Jahre alt. Ich will nicht für den Rest meines Lebens mit Security rumlaufen“, sagte Lena Mantler. Ängstlicher als zuvor seien sie allerdings schon, ergänzte Lisa Mantler: „Vorher gab es mal eine Situation, in der eine Männergruppe sich über uns lustig gemacht hat. Damals bin ich noch auf die zugegangen und habe gefragt: Was war das? Sagt mir das noch mal ins Gesicht! Das traue ich mich heute nicht mehr, weil ich Schiss habe, dass die auf mich losgehen.“

Erschrocken habe die Zwillinge nicht nur der Übergriff selbst, sondern auch die Reaktion im beruflichen Umfeld. Unmittelbar nach der Attacke habe sie sich verloren gefühlt, sagte Lena, aber bei der Arbeit habe das niemand ernst genommen: „Ich hatte ein blaues Auge und ein geschwollenes Gesicht – und es ging nur darum, wie man das überschminkt“, so die Influencerin.

„Ich habe damals noch drei Tage durchgearbeitet – mit einer Gehirnerschütterung und einem geprellten Jochbein. Wann wird man ernst genommen? Erst, wenn man im Krankenhaus liegt?“ Nach der Erfahrung habe sie „bei relativ vielen Leuten einen Schnitt gemacht“, so Lena Mantler. „Auf eine Weise bin ich sogar froh, dass es passiert ist. Das war ein Weckruf. In diesem Business schafft man es nur mit Werten.“

Obwohl Lisa und Lena Mantler ihren Ruhm dem Internet verdanken, raten sie zu digitalen Pausen: „Viele hocken nur noch vor Social Media. Und denen wollten wir sagen: Hey, legt euer Handy weg. Habt Freunde, am besten ganz verschiedene. Bleibt dran, steht wieder auf, wenn ihr hinfallt. Geht raus und lebt draußen“, sagte Lisa Mantler auf die Frage nach einem Rat an ihre 13-jährigen Fans.

Dem eigenen Social-Media-Konsum setzt Lisa Mantler inzwischen ein Limit: „Ich habe kein TikTok mehr. Und als Bildschirmzeit setze ich mir 20 Minuten am Tag“, sagte die 21-Jährige. „Nur weil ich selbst auf Social Media zu sehen bin, heißt das nicht, dass ich den ganzen Tag davorhängen muss.“

Quelle: NOS Pressemitteilung

Um die Echtheit der o.g. Informationen zu verifizieren haben wir heute Morgen direkt mit der Redaktion des Magazins telefoniert, die uns bestätigt haben, hier nicht etwa „alte Storys“ aufgewärmt zu haben, sondern alles auf Basis eines real geführten „frischen“ Interviews mit den Beiden berichten. Ihr wisst, ganz selbstverständlich ist das nicht im (Klatsch) Blätterwald!

Das komplette Interview versteckt das Magazin allerdings hinter einer Paywall, sodass nun interessierte Leser der Pressemitteilung ein Abo kaufen müssten, um mehr davon zu erfahren. Der kommerzielle Gedanke schwingt halt immer mit, gerade wenn man (absichtlich?!) mit so einer vermeintlich relevanten News gesegnet wurde! Nur soviel: KAUFT ES NICHT!

Für Lisa & Lena Fans bzw. Leliworld Leser ist diese News, ja genau genommen schon lange keine News mehr. Lena selbst hatte in einem Video-Statement letztes Jahr von der Situation erzählt, auch kürzlich in einem Interview diesen Vorfall nochmal angesprochen. Wer damals hinter „dem Anschlag“ gesteckt hat, blieb ihr Geheimnis. Der Vorfall soll sich aber wohl in Frankfurt während Dreharbeiten abgespielt haben, nachts auf dem Weg zu ihrem Auto.

Die anderen Aussagen kennen wir alle schon aus anderen Interviews, vor allem Lisa´s Aussagen mit ihrer für sich selbst gesetzten Screentime usw.

Ohne den Vorfall von damals herunterspielen zu wollen, ist es aber dennoch etwas zu viel Zufall, dass gerade jetzt, wo man dringend mediale Aufmerksamkeit und Promotion für den (schlecht anlaufenden?!) Film und die (schlecht laufende?!) Kollektion benötigt, dieses Thema von den Beiden medial installiert und thematisiert wird.

Die gesamte Klatschpresse wird sich nun auf diese Pressemitteilung, durch das Interview mit offiziellem Charakter, stürzen und dabei Bilder vom Film mit/und der neuen Kollektion zeigen. Hinterlässt (mal wieder) ein Geschmäckle, so wie kürzlich erst bspw. Lena´s neu aufgewärmtes „Outing“  und die dahinterstehende Vermarktung bei einer renommierten Modezeitung! Da ist der vermeintliche Plan bzw. das Medienecho allerdings größtenteils ausgeblieben …

Die Geister, die ich rief! Basierend auf die o.g. Pressemitteilung kamen im Laufe des Tages zahlreiche Artikel online, in allen Ausmalungen und mit jedem Wort-Repertoire, bspw.  beim Express („Influencerin berichtet von Horror-Erlebnis„), N-TV („Lena und Lisa Mantler schildern Anfeindungen„), Promiflash („Lena wurde auch im echten Leben brutal attackiert.“), Tag24 („TikTok-Zwilling auf offener Straße verprügelt: „Ein Weckruf“„), der Kölner Stadtanzeiger („Lena und Lisa Mantler: Influencerinnen nach Prügelattacke geschockt„) und sogar ins Fernsehen haben sie es geschafft, bspw. bei TAFF auf ProSieben („Schock-Interview mit Lisa & Lena„).

Die Welle schwappt allerdings schnell wieder ab, schon ein Tag später war das Thema medial nicht mehr relevant.

 

Update, 12.07.2023

Mittlerweile ist die Paywall verschwunden und das gesamte Interview gratis verfügbar. Abgesehen von der o.g. „brisanten“ Meldung gab es – wie vermutet – nicht viel Neues, daher hier nur kurz ein paar wenige wichtige Passagen, die für uns relevant sind:

Lisa: Natürlich hatten wir vor diesem Filmprojekt schon andere Anfragen: „Hanni und Nanni 2“, „Das doppelte Lottchen“. Aber hey – das gibt es alles schon. Natürlich spielen auch wir Zwillinge; wir sind ja welche. Aber es war uns wichtig, dass der Fokus nicht nur auf uns liegt und dass es vier Hauptcharaktere gibt.

Dafür hat aber das komplette Marketing dann den Fokus nur auf die Beiden gelegt 😉

Lena: Und wir wollten nicht diese cheesy Geschichte von Zwillingen spielen, die alle reinlegen und immer gut drauf sind. Wo bleibt der Abnabelungsprozess? Kindergarten, Schule, Arbeit – wir waren immer zu zweit. Wenn man als Zwilling groß wird und nie allein war, ist es nicht so leicht, sich selbst zu finden. Zu einer Zwillingsgeschichte gehört das auch dazu.

Lisa: Wir machen das gern zusammen. Den Film haben wir ja auch zusammen gedreht. Er ist erstmal unser letztes gemeinsames Projekt und wir genießen noch mal alles, das wir zusammen machen. Danach wollen wir jeder für uns arbeiten …

Auch hier wieder ganz klar die Ankündigung einer möglichen Trennung, wie sie auch in mehreren aktuellen Interviews immer wieder auf einmal auftaucht. Auch interessant was sie zu ihrem (nicht vorhandenen) Buisness Plan sagen:

Lisa: Wir haben nie eine Strategie – wir machen einfach. Jedes Management rollt darüber die Augen. Aber wir sind gut damit durchgekommen. … Uns wird viel angeboten, was strategisch besser wäre. Vor einigen Jahren wollte Disney mit uns arbeiten. Aber damals hat es nicht gepasst; und dann sagen wir eben ab.

Nun kommt die für den o.g. Presserummel verantwortlichen Aufhänger – also die Situation wo Lena verprügelt wurde und nun das erste Mal öffentlich mitteilt, was passiert ist:

Lena: Ganz gecheckt habe ich die Situation, glaube ich, immer noch nicht. Wahrscheinlich hätte das jedem passieren können. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal angegriffen werde. So was liest man in der Zeitung. Das passiert einem nicht selbst. Ob es daran lag, dass ich bekannt bin, weiß ich bis heute nicht.

Ich wurde einfach auf der Straße verprügelt. Und ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist. Eine Sache ist mir daran wichtig, und deshalb spreche ich auch darüber: Wir müssen so was ernst nehmen. Ich konnte die Situation damals nicht reflektieren. Ich war total lost und hatte beim Job niemanden, der es ernst genommen hätte. Ich hatte ein blaues Auge und ein geschwollenes Gesicht – und es ging nur darum, wie man das überschminkt.

Auf eine Weise bin ich sogar froh, dass es passiert ist. Das war ein Weckruf. In diesem Business schafft man es nur mit Werten. Ich weiß, dass es keiner böse gemeint hat. Aber nach der Erfahrung habe ich bei relativ vielen Leuten einen Schnitt gemacht. Ich habe damals noch drei Tage durchgearbeitet – mit einer Gehirnerschütterung und einem geprellten Jochbein. Wann wird man ernst genommen? Erst, wenn man im Krankenhaus liegt?

Lisa: Wir wussten immer, dass unsere Präsenz so was provozieren kann. Es hacken ja auch Leute auf Social Media auf einem rum. Dass Lena das passiert ist, war trotzdem ein Schock – für uns beide. Aber wir wollen uns nicht verstecken. Ich bin so stolz darauf, wie offen Lena damit umgeht. Es gibt Leute, die solche Sachen machen und es ist wichtig, aufeinander aufzupassen.

Lena: Wir sind 21 Jahre alt. Ich will nicht für den Rest meines Lebens mit Security rumlaufen.

Wie gesagt, nichts davon wurde damals kommuniziert! Interessant ist in Anbetracht der desaströsen Situation im Fandomund zu der plötzlichen Vermarktung des Vorfalls, nun noch folgende Aussagen:

Lisa: Auf Social Media gibt es so viel Negatives. Wir wollen was Positives dagegensetzen. Aber wir faken nichts. … Es ist wichtig, dass man authentisch ist und auch mal sagt: Es ist nicht immer alles gut.

Lena: Den Vorfall damals habe ich kurz angesprochen; wer es wissen will, der weiß es. Aber ich will keine Reichweite damit machen. Ich werde das nicht vermarkten. Manchmal ist es schwierig, da die Balance zu finden, weil man sich bei solchen Themen natürlich auch für die Sache einsetzen will. Aber das wird schnell falsch aufgefasst.



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1 Kommentar(e) :

  1. AvatarBy Maddy on

    Ernsthaft? Sie kommt JETZT damit an? Damals sind alle vor Neugierde gestorben und haben sich Sorgen um sie gemacht, aber da hat sie es nur angedeutet, dass sie geschlagen wurde und wollte nicht die ganze Story erzählen und JETZT wo ZUFÄLLIG gerade ihr Film rausgekommen ist, jetzt holt sie die Story wieder raus? Wobei das ganze doch ewig her ist?

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    1
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