Juni 26 2023

Get Up Filmkritik von moviebreak: Mit über 30 Millionen Followern kann man sich fast alles verschaffen – außer eigenes Talent.

Das Filmportal „moviebreak“ hat eine Filmkritik veröffentlicht, welche sich im Ansatz grundsätzlich auch unserem Fazit gleicht – nur würden wir dies nicht so gnadenlos (ehrlich) formulieren. Wir sind als langjährige Community trotz aller Objektivität sowieso zu sehr befangen – weswegen Kritiken von normalen Zuschauern, ohne jeglichen Fan-Bezug zu den Beiden, sehr interessant sind.

Hier also die Kritik des Portals:

Mit über 30 Millionen Followern (TikTok und Instagram zusammengezählt) kann man sich fast alles verschaffen – außer eigenes Talent. Davon haben Lisa und Lena Mantler augenscheinlich wenig, jedenfalls auf schauspielerischem Gebiet. Auch im Skaten sind die steinreichen Social-Media-Stars nach den Aufnahmen, die sie in Lea Beckers ersten Langspielfilm auf dem Board zeigen zu urteilen, nicht sonderlich begabt. Das ist natürlich unpraktisch für ein Kinodebüt, in der die Zwillinge quasi skate-begeisterte Updates von Hanni und Nanni mimen.

Grundsätzlich selbe Meinung. Die ursprüngliche Filmidee, nämlich einen Tanzfilm zu machen, wäre die passendere Wahl gewesen, wobei – in allem, was wir bisher gesehen haben, Lena noch am ehesten als Skaterin glaubhaft rüberkommt, als alle andere Hauptdarsteller.

Fans der Hauptdarstellerinnen der Repertoire-Handlung um die Zwillinge Alex (Lisa) und Juli (Lena), die mit Freundin Ewa (Sinje Irslinger, Faking Hitler) und deren neuem Schwarm Nia (Jobel Mokonzi, Para – Wir sind King) für einen Skate-Contest eine Skate-Crew gründen, können aber unbesorgt sein: in der ästhetisch und visuell zwischen H&M-Werbung und Casting-Band Musikvideo angesiedelte Story geht es weder ums Skaten, noch um Freundschaft oder Konkurrenz, sondern ausschließlich um Lisa und Lena. Sie müssen nur im Mittelpunkt stehen und das können sie.

Es ist kein Film der für den mit ihnen gewachsenen und den nun vermarkteten Fandom gemacht wurde, sondern eher für den damaligen Buisnessplan und erscheint deswegen sehr konstruiert!  Man merkt halt enorm, vorallem als langjähriger Begleiter der Beiden, dass hier und da das Drehbuch bzw. die ursprüngliche Story an Lisa & Lena mediales Bild „angepasst“ wurde. Es wurden von ihnen erlebte Situationen oder bekannte Aussagen der Beiden in den Handlungsstrang eingebaut, um immer wieder einen Bezug und die damit erwünschte „Nähe“ zu den „Social Media Stars“ Lisa & Lena herzustellen – was bisweilen vielleicht für Außenstehende etwas merkwürdig erscheint, wenn man die Hintergründe nicht kennt.

Stets perfekt gestylt und ausgeleuchtet sind sie der Fokus einer Selbstdarstellung voll Pseudo-Progressivität und Fake-Toleranz. Die „besten“ Skaterinnen beherrschen nur die simpelsten Moves, der einzige männliche Charakter liefert die Lebensweisheiten, Nia wird als queere WoC als überprivilegiert dargestellt und muss ihre musikalischen Träume für die Ziele ihre weißen Freundinnen aufgeben. Ihr Wohlstand wird abfällig kommentiert, obwohl die Zwillinge ebenfalls im Geld schwimmen – auf der Leinwand und im echten Leben dank der Dauerwerbesendung noch etwas mehr.

Ist uns auch aufgefallen. Auffällig ist wirklich die Platzierung von Werbung, insbesondere ihrer eigenen Kollektion, die ständig im Fokus steht. Ebenso gild das für Lena’s „Lieblingsmarke“ Carhartt oder die Rucksackmarke. Das alle getragenen Markenplacements im Film immer wie nagelneu aus dem Laden aussehen und nicht etwas getragen, zerschlissen und lässig … kommt noch dazu!

Fazit: (3 von 10 Punkten):

In ihrem ersten Kinospielfilm tun Lisa und Lena Mantler im Grunde das Gleiche, was sie bisher auf Social Media getan haben: Content produzieren. Nur ist Content eben kein Film, erst recht keiner mit glaubhaften Charakteren oder einer Story, die berührt oder unterhält. Die schnöde Sieger-Story strahlt optisch und inszenatorisch die artifizielle Austauschbarkeit und kindische „Coolness“ eines Coca-Cola-Werbespots aus. Fähige Nebendarstellerinnen wie Florence Kasumba und Jobel Mokonzi verdienen Besseres als die Marketing-Maschinerie des hoffentlich einzigen Mantler-Movies.

Quelle: https://www.moviebreak.de/film/skatergirlz

Es wurde auch auf der Premiere deutlich, dass alle anderen beteiligten Darsteller eine untergeordnete Rolle im Marketing spielen, was absolut der falsche Ansatz ist. Am Ende wurde Sinje und Jobel dafür gedankt, dass sie gemeinsam mit Lisa & Lena in dem Film „mitgespielt“ haben. Diese Abwertung ist unfair! Ähnliches hört man aber auch in den offiziellen Presseinterviews mit dem Produzenten, der Lisa & Lena nicht alleine für die Hauptrollen verantwortlich machen wollte und ihnen daher „zwei andere Mädchen zur Seite gestellt hat“. Unserer Meinung nach ist dies absolut der falsche Ansatz im Marketing und aufgrund der ja nicht organisch aufgebauten Reichweite auch eine völlig falsche Vorstellung von den dadurch zu erzielenden Reichweiten.

Ob unsere Einschätzung auch diesmal richtig ist, wird sich zeigen! Bisher haben sich einige ihrer ehemaligen Geschäftspartner, die genauso dachten, bereits stark verrechnet.



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6 Kommentar(e) :

  1. AvatarBy ;) on

    Hey 🙂 ich hab den Film nicht gesehen (& hab es ehrlich gesagt auch nicht vor), aber bin trotzdem neugierig, deshalb mal so plump die Frage: Was genau ist damit gemeint? „Es wurden von ihnen erlebte Situationen oder bekannte Aussagen der Beiden in den Handlungsstrang eingebaut, um immer wieder einen Bezug und die damit erwünschte „Nähe“ zu den „Social Media Stars“ Lisa & Lena herzustellen“ Gibt es da bestimmte Beispiele, die offensichtlich sind auch für Menschen, die Leli zwischenzeitlich eher unaufmerksam verfolgt haben? 😉

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    1. leliworldBy leliworld (Beitrag Autor) on

      Es gibt zahlreiche Beispiele, aber es fällt am Meisten auf wenn man die beiden halt länger verfolgt. In gewissen Abständen ändern sich bspw. ja immer die Kernaussagen in den Interviews, die dann meistens 1:1 überall auftauchen. Deswegen gibt es so Schlüsselmomente, die man so im Kopf hat.

      Ein konkretes Beispiel war mal Lena´s Aussage das Lisa immer besser bei Jungs angekommen ist wie Lena. Im Film gibt es die Szene mit Alex (Lena) und Tom, wo er meint, dass er Juli (Lisa) mehr „feiert“ und Alex (Lena) einen massiv enttäuschten Eindruck macht. Um die Enttäuschung zu unterstreichen, bleibt die Kamera sehr lange auf Lena um die Reaktion einzufangen – während „Tom“ quasi mit seinem weiteren Dialog „abwartet“.

      Andere Szene bei der Namensfindung der Crew. Alex (Lena) betont im Film, dass sie andauernd verletzt wäre (bspw. Finger gebrochen, Knie verletzt), was die echte Lena in den letzten Monaten gerade mehrfach übertrieben zum Thema in ihrem Content thematisiert hatte. (Ständig Krankenhaus ect.). Im Film macht Juli (Lisa) dazu keine Aussage, als einzige in der Crew, da dies (wie im echten Leben) nicht bei ihr vorkommt. Die Frage (wer sich mehr verletzt hat) und passende Antwort kommt auch fast exakt 1:1 in allen bisherigen Interviews vor.

      Natürlich kann es gut auch umgekehrt sein, dass Schlüsselszenen aus dem Film dann in ihrem echten Content eingebaut werden, um einen Bezug herzustellen. Wer hier aufmerksam mitliest, merkt auch, dass die Beiden längst nicht mehr sie selbst sind in ihrem Content – sondern vieles (wenn nicht sogar alles) inszeniert wirkt, um ein mediales Bild in die eine oder andere Richtung zu lenken.

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  2. AvatarBy Maddy on

    Also grundsätzlich finde ich die Kritik, vor allem was die Werbung angeht, absolut angebracht und es ist gut, dass das mal jemand ganz deutlich so formuliert. Jedoch finde ich es dann doch ein bisschen dämlich, wenn man so eine gewagte Kritik schreibt, in der man es noch nicht einmal hinbekommt Lisa und Lena auseinanderzuhalten. (Lena spielt Alex und Lisa spielt Juli). Das zeigt ja wieviel sie sich mit dem Film und mit den beiden auseinandergesetzt haben…

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    1. leliworldBy leliworld (Beitrag Autor) on

      Ist mir nicht mal aufgefallen, aber du hast absolut recht. Ich habe es 1:1 kopiert, es ist also so online auf dem Portal.

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  3. AvatarBy Mimi on

    So are they saying that it’s too childish, or that the movie was mainly for Lisa and Lena, ignoring the other actresses?

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