Oktober 27 2023

Lena präsentiert neue Werbe-Kooperation für Haarpflegeprodukte von got2b

Am heutigen Freitag kehrt Lena nach einer zweitägigen Abwesenheit zurück, aber auch nur für … na?! Richtig! Werbung und nicht etwa für kreativen und unterhaltsamen zielgruppenorientierten Content. Es geht heute um spannendes Shampoo – Lenas neuste Werbekampagne für ein Trockenshampoo der Marke got2b (Schwarzkopf / Henkel), um genau zu sein. Es startet genauso plötzlich wie bereits am Montag die Werbung für ein Konkurrenz-Produkt von L’Oréal. Es geht jetzt Schlag auf Schlag hier, solange noch jemand zahlt und die Fake-Bubble hält.

Im exakt gleichen Stil bereits vor vier Tagen bei der Konkurrenz trägt Lena also nun heute ein Trockenshampoo auf und präsentiert bei der Gelegenheit bei ihrer Werbeshow auch noch Schleichwerbung ihrer „Lieblingsmarke“ zur Schau. So muss das! Warum nicht alles kombinieren, wenn man schon mal online ist!?

Aber gehen wir mal ins Detail, was uns Lena heute interessantes zu sagen hat:

Lena betritt eine Rossmann Filiale und schnappt sich zielstrebig eine giftgrüne Flasche des beworbenen Trockenshampoos. Untermalt mit Musik (die übrigens nicht aus dem Instagram Katalog stammt, weil sie kommerziell garnicht benutzt werden darf) wird folgendes eingeblendet: „You don´t have time to wash ur hair today?“ – nun Überblendung zum giftgrünen Placment-Beanie ihrer „Lieblingsmarke“ und der Bemerkung „Gotcha!“ –  Überblendung zu „3 Steps“,… die da wären: Deckel ab, Sprühen (1), Sprühen (2) und Sprühen (3), dann „lil massage“. OK, Beanie absetzten hat gefehlt und es waren 5  Schritte gezeigt aber schließlich zählt das Endergebnis! Sie schmeisst den Beanie weg aus dem Sichtfeld, Überblendung wieder Beanie in der Hand, Marke des Beanie wird extra im Großbild gezeigt, Zwinkern, Beanie wieder wegschmeißen und aus dem Bild gehen, mit der Bemerkung „Go“.  Die ganze Zeit wird ein Link eines Kurz-Url Dienstes eingeblendet, der in den Rossmann Online Shop zum Produkt führt. OK, man hätte den Link auch einfach bei der Erstellung in etwas sinnvolleres umbenennen können oder das vorproduzierte Video spiegeln, damit man das Produkt auch seitenrichtig sehen könnte – aber hey, egal. Man kennt es schon von der Show am Montag, dass sie sich nicht (mehr) besonders viel Mühe geben will und nur noch das Nötigste gezeigt wird.

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Oktober 4 2023

Lena reist für neue Werbe Kooperation für Henkel „got2b“ nach Hamburg

Gestern gab Lena in ihrer Story bekannt, von Paris aus nach Hamburg zu fliegen. Hier besuchte sie und ihr Gefolge, selbstredend gesponsert von gleich 2 Marken, letzte Woche die Pariser Fashion Week. Angekommen nunmehr in Hamburg sehen wir eine Outfit-Präsentation am Flughafen und am Abend einen Suppenteller in Lena´s Story. Das war´s! Heute geht es weiter, … womit genau können sich Fans einmal mehr aus den Bruchstücken, welches das Instagram Universum bietet, ja selbst zusammenreimen, oder es einfach lassen. Kommuniziert wird weiterhin nur Selbstdarstellung, mit dem Nötigsten an Informationsgehalt. Um was es eigentlich geht, wird nicht kommuniziert – zusammenfassend sah Lena´s Story heute so aus:

  • 9 Uhr / Lena trinkt einen Smoothie („morning ?„)
  • 10 Uhr / Lena ist in der Maske mit ihrem Videografen und einer Hair-Stylistin zu sehen, beide sind markiert („start the day right ?„)
  • 13 Uhr / zu sehen, ein kommentarlos geteiltes Foto ihrer Agentur – von oben auf ein Film oder Fotoset, Lena sitzt auf dem Sofa
  • 14 Uhr / Lena sitzend am Tisch schwenkt kommentarlos auf eine Filmkamera
  • 14 Uhr / Eine geteilte Story einer Set-Mitarbeiterin mit Verlinkung für eine Marke für Haarstylingprodukte – zu sehen zwei Studiomonitore, keine Werbemarkierung
  • 18 Uhr / ein nicht erkennbares Foto mit Whirl-Effekt und der Bemerkung („Mood after Napoli, Milan, Paris und Hamburg ?‍♀️„)

und schließlich

  • 19 Uhr / Eine Outfit-Präsentation mit „Lieblingsmarken“ am Flughafen („airport look„).

That´s it! In den Feed gepostet wurde heute nichts, trotzdem folgen brav ihre seit Juli bestellten 10.000 neuen täglichen Follower, weiterhin meist aus Pakistan oder Indien ihrem Account und neuerdings dazugekommen, befüllen billige Kommentar-Bots ihre letzten (Schleich) Werbepostings mit Engagement. So endet dieser Tag!

In Wahrheit sollte das Ganze stattdessen ungefähr so abgelaufen sein: Lena reist gestern mit Managerin und Videograf nach Hamburg. Am gestrigen Abend gibt es ein Dinner mit der Produktionsfirma der neuen Werbe-Kooperation. Für heute wurde ein Studio in Hamburg Ottensen angemietet und eine für die Kosmetikmarke got2b beauftragte Produktionsfirma hat ein Film und/oder Foto-Set aufgebaut. Es geht (allen Anschein nach) um eine neue Werbe-Kampagne mit Lena als Werbegesicht, und zwar für ein giftgrünes Trockenshampoo der Marke got2b, welches erst im 2er Pack vor ihr auf dem Tisch steht und sie später mit einer Flasche in weiteren Szenen interagiert.

Euphorie gibt es den ganzen Tag lang nur bei der Produktionsfirma, den Set-Mitarbeitern und der Managerin für die Sache, … und die wild Storys vom Dreh, in die weite Instagram Welt posten und dabei alle brav Lena verlinken, um ein Stückchen vom suggerierten Mega-Reichweiten-Kuchen abzubekommen. Aber Pustekuchen!

Geht doch schon prima los, mit der Zusammenarbeit! Wie zielführend und vor allem auch authentisch grundsätzlich Kosmetikwerbung mit den Beiden als Werbegesichter letztendlich ist, kann man in den Updates ihrer verflossenen Sephora Kooperation nachlesen – vor allem, weil Beide ja über Jahre hinweg in ihren Interviews gebetsmühlenartig erzählten, kaum Kosmetikprodukte zu benutzen. Daher wirkte bspw. auch Lena´s Versuch der Bewerbung eines Lockenstabs, einer wieder anderen verflossenen Werbe-Kooperation, eher unfreiwillig komisch, als irgendwie verkaufsfördernd. Ihr Statement damals: Ich setz’ lieber ein Beanie auf und bin mit den Haaren fertig! Das war zumindest eine authentische Aussage, die zu ihrem Wesen passt. Jetzt also Trockenshampoo … ah ja. Wir nehmen noch Wetten an, wie erfolgreich das wird …

Sowieso hat mal einmal mehr das Gefühl, dass jeder mögliche lukrative Ansatz aktuell genutzt wird, um die nahezu ausschließlich künstlich generierte Reichweite skrupellos für Vermarktungszwecke auszunutzen – bevor diese Fake Bubble (hoffentlich bald) platzt. Es ist kaum mehr zu begreifen, dass sich aktuell Werbe-Kooperationen einander in einem selbstverliebten, inszenierten und stummen Rennen überholen – ohne zwischenzeitlich mal eine angemessene, auf Augenhöhe stattfindende Kommunikation mit der Community zu führen, Kunden für die ganzen Kooperationen zu akquirieren oder wenigstens überhaupt mal wieder ausgewogenen Content zu präsentieren.