Februar 27 2020

Internetplattform orakelt Lisa & Lena mal wieder zu mehrfachen Millionären

Aufregung heute morgen in einer unser Instagram Fangruppen: Laut einem Online Artikel des Portals „Vermögen Magazin„, werden Lisa & Lena mal wieder zu Millionären gemacht und zwar diesmal mit einem zusammenorakelten Gesamtvermögen von 2 Millionen Euro und einem Jahresgewinn von 400 000 Euro! Nun wird natürlich geredet …

Aha,… dass hatten wir doch alles schon einmal und auch diesmal wieder, kann man mit ziemlicher Sicherheit vorab sagen, dass dies allenfalls aus der Luft gegriffene Berechnungen sind und nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Wir werden das nun mal oberflächlich beleuchten, um Hatern gleich von Anfang an entgegenzuwirken!😁 Let´s go…

Richtig ist, dass Lisa & Lena sich auf der Plattform Musical.ly  zu den weltweit größten Webvideoproduzenten hochgearbeitet hatten (Zuletzt mit mehr als 32 Millionen Follower), u.a. auch mit Hilfe eines Facebook Posts von Ariana Grande, welcher die Bekanntheit der Beiden sicher gepushed hatte. Auch Richtig sind, die Gründung eines Fashion Brands und die Zusammenarbeit mit mehreren Marken, diverse Placements, Jobs im Modebereich, sowie Auftritten im Fernsehen/Kino und einige Moderationsjobs, die zwischenzeitlich stattgefunden haben. Damit kann man sicher grundsätzlich auch gut Geld verdienen, auch das ist unbestritten! Allerdings wird bei der ganzen daraus resultierenden „Vermögensberechnung“ ein Punkt komplett vernachlässigt: Sie hatten nämlich von Anfang an professionelle Hilfe in Anspruch genommen, welche beim Aufbau ihrer Karriere mitgewirkt hat und welche natürlich auch bis heute Geld kostet!

Das Ganze geht eigentlich schon los, bei ihrem Einstieg auf der Plattform Musical.ly. Dies geschah wohl nicht so ganz zufällig, wie man glaubt. Bereits von Anfang an betreute ihr ehemaliger Manager Oliver Stefanovic professionell die Entwicklung ihrer Karriere. Er hatte gute Kontakte zu der noch recht neuen Plattform Musical.ly aus den USA, sodass man geschickt mit diversen Challanges die Social Media Accounts von Lisa & Lena pushen konnte. Stefanovic und sein Team hatten in dieser Zeit mehrere derartige Social Media Stars und deren dazugehörige Brands aufgebaut und ihre Arbeit werden sie sich mit Sicherheit auch gut bezahlen lassen haben. Lisa & Lena werden also hier nur anteilig am eigentlichen Gewinn beteiligt gewesen sein.

Durch eine mehr oder weniger „feindliche Übernahme“ konnte die Warner Music Group wohl gegen Ende 2016 Lisa & Lena letztendlich als Artists für sich gewinnen, welche sich fortan bezüglich Marken-Management und Merchandising der Beiden kümmerte. Die erste Marke „Compose“ verblieb dabei bei Stefanovic – Lisa & Lena kündigten auf Instagram das Ende dieser Kooperation an. Ein neuer Manager kam nunmehr auch ins Spiel, der wohl freiberuflich, aber sicher auch nicht umsonst arbeitete ( auch wenn er das damals behauptet hatte 🤓 ) …

Das neue Modelabel „J1MO71“, wurde zumindest anfangs mit externen Designern gestartet – welche natürlich auch für ihre Arbeit bezahlt werden mussten. Alle weiteren Kooperationen (bspw. auch mit den im Artikel angesprochenen Bufallo Shoes oder Depesche) die bis dato gelaufen sind, wurden offensichtlich dann auch über Warner abgewickelt. Dabei wird meistens nur ein Lizenzrecht an dem Logo bzw. der Marke an den jeweiligen Kooperationspartner verkauft. Lisa & Lena produzieren also selbst weder in der Garage irgendwelche Tassen & Stifte, noch bemalen sie Schuhe und verkaufen sie lukrativ … 😉 Das ist in dem Fall nämlich alleinig das Problem des jeweiligen Kooperationspartners, der sich übrigens auch um alle Belange der Produkte kümmern und diese (vor)finanzieren muss – unabhängig wie gut oder schlecht der Verkauf letztendlich wirklich läuft! Der Zeitraum, Aufwand und bspw. Events bei denen Lisa & Lena dann als Werbeträger dafür zur Verfügung stehen, werden  vorher vertraglich festgelegt. Solche Kampagnen laufen i.d.R. meist 3-6 Monate …

Um jetzt daraus nun irgendwelche Gewinne zu orakeln, muss man zudem wissen, dass die meisten Agenturen ihre Artists mit sogenannten 360-Grad-Verträgen an sich binden – es ist praktisch Standard geworden in der Major Label Branche, vorallem weil man bei den ganzen Flatrate-Streamingdiensten und Filesharingmöglichkeiten mit dem Kerngeschäft Musik oder mit Musiklizenzen kaum mehr Geld verdienen kann. Warum sollte das bei Lisa & Lena also anders sein?! Das Label ist neben Marken und Merchandising Geschäften damit auch anteilig an Einnahmen aus dem Live-Geschäft (Streams, YouTube Einnahmen ect.), Placements oder eben auch an sonstigen Jobs beteiligt, die sie vermitteln – sodass das Label letztendlich bei der gesamten Vermarktung des Künstlers mitverdient, online wie offline! Vorteil für einen Künstler ist das enorme KnowHow auf das man zurückgreifen kann und dass man sich wenig um zeitaufwendige Sachen, wie Management, Advertising, Flugtickets, Eventbookings oder Hotelbuchungen kümmern muss, allerdings dann diesen „Rundum-Service“ mit weniger Prozenten an den letztendlichen Einahmen bezahlt, die nach Abzug aller Kosten (Reisen, Hotels, Werbung, Verpflegung für sich und allen Beteiligten!), noch übrig bleiben. Wenn man sich beispielsweise einmal den Aufwand betrachtet der für die Produktion nur eines neuen XLL Videos betrieben wird, kann man sich schwer vorstellen, dass man allein durch die YouTube Einnahmen diese Kosten wieder herausholen könnte, geschweige denn noch Gewinne für alle Beteiligten daraus erzielen. Der Faktor Fan und welche Umsätze er generiert, spielt natürlich auch eine Rolle! Hier sieht es aktuell unserer Meinung nach, etwas mau aus

Ach, und nicht zu vergessen: Wir leben in Deutschland. Sollten also Gewinne erwirtschaftet werden, geht noch ungefähr die Hälfte davon als Einkommensteuer an das liebe Finanzamt! 💸

Nicht zuletzt spricht vor allem Lisa & Lena´s private Entwicklung in den letzten Jahren eindeutig gegen derartig hoch erzielte Einnahmen. Sie selbst sagten in diversen Interviews, dass sie nur Dinge im Social Media machen wollen, welche sie selbst überzeugt und noch nicht unbedingt von alle dem alleine finanziell leben könnten. Noch immer wohnen sie bodenständig in ihrem Reihenhäuschen auf einem Dorf in der Nähe Stuttgarts und noch immer fährt die Familie den alten blauen Familienbus. In einem Interview erzählt Mutter Lilli kürzlich einem Magazin, dass sie sogar ihren Job aufgegeben habe, um ihren Töchtern diese Karrierechancen zu ermöglichen. Ein komplettes Monatsgehalt fehlt also auch damit seit Jahren im Familienbudget! Der Vater arbeitet auch immer noch in seinem Job. Warum wohl?! Auch Lisa & Lena´s Tanzausbildung vor 2 Jahren sollte privat finanziert worden sein, sowie auch damals bspw. der Musikunterricht, Sprachunterricht oder aktuell ihre Schauspielschule … Sofern man nämlich nicht über einem Betrieb ausgebildet wird, muss man für die Ausbildung selbst oder mit Hilfe von staatlichen Förderungen aufkommen!

Mhmm … merkste was Manuela?! Passt alles nicht so wirklich zu deiner 2fach  Millionen Theorie und 33 000 Euro Monatsgehalt.  😁

Nun werdet ihr euch sicher fragen, warum man dann überhaupt das Ganze beruflich macht – wenn man nun doch nicht einfach und schnell reich werden kann, wie es gesellschaftlich immer bei Influencern prognostiziert wird?!

Nun ja, am Ende werden sie natürlich damit auch Geld verdienen, allerdings mit Sicherheit in einem weitaus durchschnittlicheren Rahmen. Wenn das bei ihrer Popularität nicht so sein sollte, werden sie definitiv falsch beraten. Aber geht es denn wirklich am Ende nur um Geld?! Was man dagegen nämlich bei diesem Beruf (meist gratis) dazubekommt, sind ein abwechsungsreicher Lebensstil, Erlebnisse und Erfahrungen die man auf Reisen und Events sammeln kann und es geht um wertvolle Kontakte die man möglicherweise fürs Leben knüpft – um wirklich mal einen lukrativen bodenständigen Beruf abseits des Social Media Geschäfts zu bekommen! Darin liegen in Wirklichkeit die unbezahlbaren Möglichkeiten von Influencern in dieser kurzlebigen Branche, in der sie arbeiten …

In Anbetracht dieser ganzen o.g. Tatsachen sollte man also den Ball sehr viel flacher halten, als dieses „Vermögenmagazin“ da vorrechnet! Schon mit nur etwas Nachdenken, merkt man nämlich schnell, das derartig aufgestellte Vermögensberechnungen nur dem Zweck dienen sollen, die Plattform selbst zu promoten und Aufmerksamkeit damit zu erregen. Geschaffen wird anstatt irgendwelcher vorgegaukelter Transparenz, eigentlich nur noch mehr blinder Hass und Neid bei den Hatern … und fortan (noch) blödere Kommentare unter Beiträgen der Boulevardpresse.

just my 2 cents…



© 2020 Leliworld Community . All rights reserved.


Related Posts

None found