Dezember 15 2020

Der „Boykott NA-KD“ Shitstorm und meine Meinung dazu

Aktuell weht ein eiskalter Wind durch das NA-KD Office in Schweden. Einige ehemalige Praktikanten, Mitarbeiter und Influencer beschweren sich öffentlich auf ihren Social Media Kanälen über die Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen und rufen sogar zu „Boykott NA-KD“ auf. Einige Lisa & Lena Fans sind nun auf den Zug aufgesprungen und fordern die Beiden nun zu einem Statement auf! Bekanntlich haben die Beiden seit geraumer Zeit eine Kooperation mit dem schwedischen Fashion Brand und zeigen sich in ihrem Content fast ausschließlich in Klamotten des Herstellers. Aber können sie überhaupt oder müssen sie darauf eigentlich Stellung beziehen?! Wir beleuchten das mal …

Was ist passiert?!

Angefangen hat alles Anfang Dezember mit einem Instagram Posting der Stylistin Vanessa Quiñones Lester. Sie berichtet dort:Viele Menschen wurden bei NA-KD gemobbt und schlecht behandelt. Wir haben über 200 Leute, die uns dies als Tatsache bestätigen können – alles Leute, die dort 2016 – 2020 gearbeitet haben!„. Einige befreudete Influencer folgten ihrem Aufruf und reposteten ihren Erklärungstext auf ihren Profilen oder in Instgram Stories. Sie nimmt dabei vor allem Bezug auf eine Story, welche die Schwedin Elif Abay in einem weiteren Posting erzählt. Laut ihrer Geschichte war sie wohl bis vor kurzem Praktikantin im NA-KD Headquarter in Schweden. Hier ein Auszug aus der Story:

„Ihre Anforderungen an die Praktikanten waren völlig unvernünftig: 160 Geschäfte pro Monat mit Influencern und 1 Million Umsatz  sollen wir bringen! Wenn dies nicht passiert, gibt es ein Gespräch mit der Personalabteilung, wo man dann gesagt bekommt: „Dies ist das erste Mal, dass dies mit einem Praktikanten passiert, es ist noch nie zuvor passiert. Wir haben das Gefühl, dass Sie keine Energie in Ihren Job investieren?“

Desweiteren beschreibt sie ihren stressigen Arbeitsalltag und die ihrer Meinung nach vergleichsweise schlechte Vergütung für Geschäfte welche sie erfolgreich als Praktikantin für NA-KD abgewickelt hätte. Auch die Vergabe von Buget für Influencer firmenintern empfindet sie als unfair. Das Unternehmen lenkte daraufhin ein, bestreitet aber die meisten Vorwürfe ausführlich bei LinkedIn – wie gesagt alles Anfang Dezember.

Was hat das Ganze jetzt mit Lisa & Lena zu tun?!

Genau genommen, nichts! Es dreht sich hier nämlich um firmeninterne Angelegenheiten, die zwar zugegeben je nach Betrachtungsweise nicht so ganz in Ordnung zu sein scheinen, aber mit dem Geschäftsverhältnis ergo der Kooperation mit Lisa & Lena rein garnichts zu tun haben!

Das schwedische Label startete erst vor 5 Jahren im eigenen Onlineshop und expandierte rasend schnell. Es gehört mittlerweile zu den 20 am schnellsten gewachsenen Unternehmen in Europa. Firmenintern ist dieses Wachstum natürlich Fluch und Segen zugleich, weil eine logistische und personelle Herausforderung. Um Authentizität bei der Zielgruppe  zu erzielen, setzt die Marke nicht auf herkömmliche Werbung mit Models, sondern vor allem auf Influencer. Mit jedem muss man also reden, verhandeln und planen! Das Unternehmen produziert, nach eigenen Angaben über 6000 Kampagnen mit Influencern pro Monat. Um das alles zu bewerkstelligen beschäftigt die Firma, laut eigenem Portfolio, ein Team von mehr als 40 Mitarbeitern, die ständig mit Influencern in Kontakt sind und verschickt gleichzeitig ihre Waren an Kunden in über 130 Ländern. Klingt schon alles nach Stress, aber gezwungen da zu arbeiten oder Geschäfte mit denen zu machen wird letztendlich keiner … 😉

Auf der einen Seite steht also das Marketing mit Influencern und auf der anderen Seite die interne Bewältigung aller anfallender Aufgaben, um die Expansion der Firmenidee voranzutreiben. Das sind zwei Schuhe … Lisa & Lena sind hier nur Teil des Marketingkonzepts und natürlich nicht verantwortlich zu machen  für firmeninterne Prozesse und schon garnicht für Personal im Headoffice bzw. dessen Bezahlung, Arbeitsweise oder Zufriedenheit.

Klar kann man dazu als Geschäftspartner eine eigene Meinung haben und sich auch äußern, aber warum sollten sie das hier und heute und vorallem öffentlich tun?! Warum sollten sie ihr Vertragsverhältnis aufs Spiel setzen, für gegenseitige Vorwürfe. Es steht aktuell Aussage gegen Aussage. Es kann genauso gut sein, das sich ehemalige Mitarbeiter an dem Unternehmen rächen wollen, oder ihre eigene Kariere mit dem Boykott zu pushen versuchen …  Who knows?!

Und obwohl dies alles eigentlich recht ersichtlich ist, versuchen dennoch einige Fanpages die Beiden den ganzen Tag lang zu einem Statement zu zwingen und reposten dafür den Beitrag der o.g. Stylistin als Vorlage.

Lena hat sich wohl trotzdem am Abend in einem privaten Gruppenchat dazu geäußert, welcher von einer beteiligten Fanpage auch flux im Feed repostet wurde! Demnach ist ihnen der Vorfall grundsätzlich natürlich nicht egal, aber sie möchten sich nur zu Sachen öffentlich äußern, wo sie mit ihrer Meinung auch dahinterstehen können.

Joa… und genau genommen ist dies aus o.g. Gründen eigentlich (noch) gar nicht möglich, wenn man mal bischen nachdenkt! Also was erwartet ihr …?!

 

Just my 2 cents!


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